Rudolf Steiner (1861-1925)

Hier haben wir den Lebenslauf von Rudolf Steiner (z.Zt. leider noch nicht vollständig) zusammengestellt. Zitate sind im folgenden kursiv gekennzeichnet.


Kindheit und Jugend

25. Februar 1861

Rudolf Joseph Lorenz Steiner wird in Kraljevec, damals Ungarn, heute Kroatien, als erstes Kind des Bahntelegraphisten Johann Steiner und seiner Frau Franziska, geb. Blie, geboren. Zwei Tage später wird er getauft. So wurde der 27. Februar 1861 gemeinhin zu seinem Geburtstag. Die ersten Lebensjahre hindurch wird er fast ausschließlich von seiner sehr schweigsamen Mutter erzogen, da der Vater teilweise 3 Tage und drei Nächte Dienst leistet, um dann völlig erschöpft für 24h abgelöst zu werden.

1862

Johann Steiner wird nach Mödling versetzt. Die Familie zieht um.

1863-1869

Rudolf Steiner 1867
Rudolf Steiner (rechts) mit seiner Schwester Leopoldine im Jahre 1867.

Nach eineinhalb Jahren in Mödling wird der Vater Stationsvorsteher in Pottschach, Niederösterreich. Ich verlebte da die Zeit von meinem zweiten bis zu meinem achten Jahre. Eine wundervolle Landschaft umschloß meine Kindheit. Steiners Geschwister Leopoldine (1864-1924) und Gustav (1866-1941) werden geboren. Steiner besucht hier die Dorfschule, als er das Schulalter erlangt. Ich glaube, daß es für mein Leben bedeutsam war, in einer solchen Umgebung meine Kindheit verlebt zu haben. Von den kärglichen Verhältnissen, in denen er aufwächst, macht er Zeit seines Lebens wenig Aufhebens.

1866

In sein siebtes Lebensjahr fällt ein Ereignis, das wohl der Auslöser seiner kindlichen Hellsichtigkeit ist:
Die Schwester meiner Mutter war auf tragische Art (Selbstmord) gestorben. Der Ort, an dem sie lebte, war ziemlich weit von dem unsrigen entfernt. Meine Eltern hatten keine Nachricht. Ich sah, sitzend im Wartesaal des Bahnhofes im Bilde das ganze Ereignis. Ich machte einige Andeutungen in Gegenwart meines Vaters und meiner Mutter. Sie sagten nur "Du bist a dummer Bua". Nach einigen Tagen sah ich, wie mein Vater nachdenklich wurde durch einen erhaltenen Brief, wie er dann, ohne mein Beisein nach einigen Tagen mit meiner Mutter sprach und diese dann tagelang weinte. Von dem tragischen Ereignisse erfuhr ich erst nach Jahren. Ab diesem Zeitpunkte beginnt für den Knaben ein Leben in der Seele.

Ich unterschied Dinge und Wesenheiten, "die man sieht" und solche, "die man nicht sieht".

1869

Der Vater wird nach Neudörfl (damals Ungarn, heute Burgenland) versetzt, wo die Familie ohne nennenswerte Kontakte ganz für sich wohnt. Zudem belastet sie die Sorge um das Kind Gustav, welches sich als taubstumm und nicht vollsinnig herausstellt.

Lediglich durch ausgeprägte Spaziergänge in die Ungebung lernt der junge Steiner die Bewohner des Dorfes ein wenig kennen. Die Mönche eines nahegelegenden Klosters üben eine grosse Faszination auf ihn aus. Es war in meinem neunten Lebensjahre, da setzte sich in mir die Idee fest: Im Zusammenhange mit den Aufgaben dieser Mönche müssen wichtige Dinge sein, die ich kennenlernen müsse.

Seine Kindheit ist stets durchzogen von unbeantworteten Fragen, die er mit sich herumträgt. Ja, diese Fragen über alles mögliche machten mich als Knaben recht einsam.

1872

Steiner besucht bis 1872 die Dorfschule, in der er als Auswärtiger gilt. Er lebt sich nicht in die Klassengemeinschaft ein: Im Herbste sprach keiner von viel anderem, als von der Größe seiner Ausbeute an Nüssen. Wer am meisten erbeutet hatte, der war der angesehenste. Und dann ging es stufenweise nach abwärts - bis zu mir, dem letzten, der als "Fremder im Dorfe" kein Recht hatte, an dieser Rangordnung teilzunehmen.

Als richtungsweisend empfindet er die Unterstützung durch den Hilfslehrer aus Neudörfl. Weniger durch die Art seines Schulehaltens als viel mehr durch die Gelegenheit der Lektüre eines Geometriebuches, in das er sich wochenlang vertieft: Rein im Geist etwas erfassen zu können, das brachte mir ein inneres Glück. Ich weiß, daß ich an der Geometrie das Glück zuerst kennen gelernt habe.

Neben dem Hilfslehrer ist es der Pfarrer, der bei dem etwa zehnjährigen einen bleibenden Eindruck hinterlässt: Er kam einmal in die Schule, versammelte die "reiferen Schüler", zu denen er mich rechnete, in dem kleinen Lehrerstübchen um sich, entfaltete eine Zeichnung, die er gemacht hatte, und erklärte uns an ihr das kopernikanische Weltsystem[...] Ich war ganz von der Sache hingenommen[...].

Am Stationstelegraphen lernte ich die Gesetze der Elektrizitätslehre zunächst in der Anschauung kennen. Auch das Telegraphieren lernte ich schon als Knabe. Es folgen zudem erste autodidaktische Studien in Geschichte, Literatur und Mathematik.

Oktober: Besuch der Realschule (Naturwissenschaftliches Gymnasium) in Wiener-Neustadt. Vor allem den naturwissenschaftlich-mathematischen Unterricht in seiner außerordentlichen Geordnetheit und Durchsichtigkeit empfindet Steiner im Hinblick auf seine ersten, unvertrauten, Fragen aufwerfenden übersinnlichen Erlebnisse und kindlichen Hellsichtigkeit als wohltuend.

1876

Sommer: Steiner bringt sich Stenographie im Selbstunterricht bei.

Herbst: Von meinem 15. Lebensjahr an gab ich Nachhilfestunden… Man vermittelte mir von Seiten des Lehrerkollegiums gerne diesen Nachhilfeunterricht, denn ich galt ja als 'guter' Schüler.

1877

Beginn des Studiums Kants Kritik der reinen Vernunft während des langweiligen Geschichtsunterrichts.

1879

Rudolf Steiner 1879
Rudolf Steiner 1879

Juli: Steiner besteht mit Auszeichnung die Maturitätsprüfung

August: Versetzung des Vaters nach Inzersdorf bei Wien, damit Steiner von dort aus die Hochschule besuchen kann. Angesammelte Schulbücher werden verkauft und in philosophische umgesetzt. Es folgt das Eigenstudium Kants, Schellings, Hegels, Fichtes, Darwins u.a. In Auseinandersetzung mit Fichtes Wissenschaftslehre entstehen eigene philosophische Schriften.


Studienzeit in Wien

1879-1883

Oktober 1879: Beginn eines achtsemestrigen Studiums an der Technischen Hochschule in Wien; finanzielle Unterstützung durch ein Stipendium. Er entscheidet sich für das Realschullehramt als Brotstudium. Dennoch besucht er die verschiedensten philosophischen Vorlesungen.

Ich hielt mich damals für verpflichtet, durch Philosophie die Wahrheit zu suchen. Doch während die Mehrheit der Menschen um ihn herum lediglich abstrakte Philosophie betreiben, ist für Steiner die geistige Welt angeschaute Wirklichkeit. Und so ging es mir damals überall mit meiner Anschauung von der geistigen Welt. Man wollte nichts von Ihr hören.

Geschichte der Physik und Physik, Chemie, Mechanik, Geologie, Mineralogie, Botanik, Mathematik, Literatur und Literaturgeschichte, Staatsrecht, Zoologie, Medizin, Rhetorik, Philosophie sind eine Auswahl der von Steiner studierten Themenbereiche, in deren Prüfungen er sich durch Noten von sehr gut bis vorzüglich hervortut.

Als mittelloser Student vom Lande kann sich Steiner nur schritt- und ausschnittsweise in das Wiener Leben hineinfinden. So bleiben ihm die aristokratischen wie industriellen Kreise ebenso verschlossen wie die Welt der Industriearbeiter oder diejenige von Ball und Operette. Die bisher weitgehend unerfüllte Sehnsucht Steiners nach reiner Musik, die nichts als Musik sein wollte, stillt er durch Konzertbesuche und Kammermusik. Beethoven avanciert zu seinem Lieblingskomponisten, ertötend langweilige Wagner'sche Musik lehnt er als Barbarei ab.

Das politische Leben verfolgt er über öffentliche Parlamentsdebatten. Außerdem wird er Mitglied einer politisch orientierten Studentenverbindung. Er erlebte an den traurigen Schicksalen mancher Kommilitonen, wie der herrschende öffentliche Geist Hoffnungslosigkeit und Pessimismus hervorriefen, die manche Existenz scheitern ließen. Alles, was später in Österreich immer mehr zur Zerbröckelung des Reiches führte, konnte damals in seinen Keimen erlebt werden.

Über den von ihm sehr geschätzten und geehrten Professor für deutsche Literatur, Karl Julius Schröer, wird Steiner mit der deutschen Klassik im allgemeinen und Goethe im besonderen in einer Weise bekannt gemacht, die ihn zeitlebens auf Goethe als auf ein großes, die Menschen seiner Zeit überragendes Vorbild blicken läßt.

Darüber hinaus beschäftigen ihn philosophisch immer intensiver erkenntnistheoretische Fragen: In Anlehnung an Fichte Fragen nach dem Verhältnis von Geist (Ich) und Natur (Daß das Ich, das selbst Geist ist, in einer Welt von Geistern lebt, war für mich unmittelbare Anschauung. Die Natur wollte aber in die erlebte Geisteswelt nicht hinein.). Durch seine Auseinandersetzung mit Schellings Betrachtungen über den Wesenskern des Menschen erwächst ihm selbst die Gewißheit jenes Vermögens, unter der Form der Unwandelbarkeit das Ewige in uns anzuschauen. (Zitat Schelling) Doch: Das Erkennen ist nicht allein Sache des Denkens und der Gedanken; ein Übergang zur Wahrnehmung und zur Natur muß gefunden werden. Unerwartet Hilfe erlangt er hier durch eine merkwürdige Verkettung von Umständen von dem Heilkräutersammler Felix Koguzki, dem Vorherverkünder einer anderen Persönlichkeit, von dem Steiner viel lernen konnte. Wenn man mit ihm zusammen war, konnte man tiefe Blicke in die Geheimnisse der Natur tun.

Seinem eigentlichen spirituellen Lehrer, über dessen bürgerliche Identität Steiner sich kaum äußert, begegnet er Winter 1881/82 in einem Alter von 21 Jahren. Dem Lehrer ging es darum, die regulären, systematischen Dinge anzuregen, mit denen man bekannt sein muß in der spirituellen Welt. Eduard Schuré, dem Steiner mündlich von dieser Begegnung erzählt hat, sagt dazu: Rasch ließ er ihn durch die verschiedenen Etappen der inneren Disziplin hindurchgehen, um ihn auf die Stufe des bewußten und vernunftgetragenen Hellsehens hinaufzuheben. In wenigen Monaten war der Schüler durch mündlichen Unterricht mit der unvergleichlichen Tiefe und Schönheit der esoterischen Zusammenschau bekannt geworden.

Steiner berichtet über diese Zeit (21. Lebensjahr):

Eine geistige Schauung stellte sich mir vor meine Seele hin, die nicht auf einem dunklen mystischen Gefühle beruhte. Sie verlief vielmehr in einer geistigen Betätigung, die an Durchsichtigkeit dem mathematischen Denken sich voll vergleichen ließ. Ich näherte mich der Seelenverfassung, in der ich glauben konnte, ich dürfte die Anschauung von der Geisteswelt, die ich in mir trug, auch vor dem Forum des naturwissenschaftlichen Denkens für gerechtfertigt halten.

1882

Rudolf Steiner 1882
Rudolf Steiner in seiner Studienzeit 1882

Herbst: Auf Empfehlung von Prof. Karl Julius Schröer wird Steiner von Prof. Joseph Kürschner eingeladen, innerhalb der von Kürschner herausgegebenen Deutschen Nationalliteratur Goethes naturwissenschaftliche Schriften herauszugeben. Damit beginnen für Steiner anderthalb Jahrzehnte Goetheforschung.

1883

Oktober: Steiner verläßt ohne Abschlußexamen und ohne seine Studien beendet zu haben trotz erfolgreich abgelegter Zwischenprüfungen die Technische Hochschule Wien, wohl in der Hoffnung mit der Arbeit über Goethes naturwissenschaftliche Schriften den Grundstein für eine Karriere auf dem Gebiet der Literaturwissenschaft legen zu können. Doch diese Hoffnung erfüllt sich nicht.


Die letzten Wiener Jahre (1884-1890)

1884

Die wissenschaftliche Fachwelt äußert sich anerkennend über den im März erschienenen I. Band der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes.

April: Auf Anfrage Kürschners sagt Steiner zu, für Kürschners Taschen-Konversations-Lexikon die Herausgabe der Artikel auf dem Gebiete der Mineralogie, später der Naturwissenschaft überhaupt, zu übernehmen.

Juni: Mit der Betrauung einer Hofmeisterstelle (Erzieher) im Hause des Ladislaus Specht beginnt eine für Steiner wichtige praktische pädagogische Tätigkeit, eine Erziehungsaufgabe, die für ihn eine reiche Quelle des Lernens wird. Außerdem freundet er sich mit der Frau des Hauses, Pauline Specht, an. Sie wird ihm zu einer Vertrauensperson, bei der er das Bedürfnis empfindet, alles, was für ihn von Bedeutung ist, mit ihr zu besprechen. Darüber hinaus findet er neben seiner Stellung Zeit, einerseits gesellschaftliche Kontakte zu knüpfen und zu pflegen sowie andererseits seine eigenen Arbeiten und Studien zu fördern.

1885

Philosophische Studien der Werke Eduard von Hartmanns und anderer Philosophen. Steiners Goethe- und herausgeberischen Arbeiten sowie erzieherische Tätigkeit werden fortgesetzt. Freundschaft mit Radegunde und Walter Fehr.

1886

Durch die Bekanntschaft Steiners mit der Dichterin Marie Eugenie Delle Grazie erschließt sich ihm ein neuer Menschenkreis, darunter auch Theologen der Wiener Universität, die ihm die Lektüre der aristotelischen und thomasischen Philosophie empfehlen.

April: Das Buch Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung wird abgeschlossen. Es enthält bereits wichtige Grundgedanken Steiners Freiheitsphilosophie.

Juni: Einer Anfrage des Direktors des Goethe-Archivs in Weimar nach Mitarbeit erteilt Steiner eine freudige Zusage.

1887

Gegen Anfang des Jahres erkrankt Steiner so schwer, daß er alle seine Arbeiten unterbrechen muß. Im Hause Specht jedoch erfährt er die zur Gesundung nötige Zuwendung und Liebe.

Spätestens seit Sommer beschäftigt sich Steiner eingehend mit Fragen der Ästhetik, namentlich studiert er die philosophischen Ästhetiker des 19. Jahrhunderts, darunter Eduard von Hartmann, mit den er in (brieflichen) Kontakt tritt.

Das Buch Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung wird in Fachkreisen teils gelobt, teils – jedoch auf faire Weise – kritisiert.

Herbst: Beginnende Freundschaft mit Fritz Lemmermayer, durch dessen Vermittlung er mit zahlreichen Dichtern zusammentrifft.

1888

Ohne von den anderen Arbeiten der letzten Jahre abgelassen zu haben, übernimmt Steiner während der ersten Hälfte des Jahres 1888 eine weitere Tätigkeit, die Redaktion (inoffiziell) der Deutschen Wochenschrift. Das gibt ihm Gelegenheit, sich öffentlich mit Fragen der Politik, Literatur, Philosophie u.a. auseinanderzusetzen. Eine in der Deutschen Wochenschrift veröffentlichte Rezension Steiners des weithin als grotesk abgelehnten Epos' Homunkulus des Dichters und Philosophen Robert Hamerling sorgt insofern für Aufsehen und Befremden im (jüdischen) Hause Specht, als die von Steiner als ganz objektiv verstandenen Ausführungen über die Stellung des Judentums für eine ganz besondere Art des Antisemitismus angesehen werden. An seinen freundschaftlichen Beziehungen zur Familie Specht ändert dies jedoch nichts. Hamerling dagegen bedankt sich für den so ungemein trefflichen, verständnisvollen Artikel über 'Homunkulus'.

1889

Rudolf Steiner 1889
Rudolf Steiner im Jahre 1889

Es ist das Jahr, in dem Steiner zum ersten mal ausgedehnte Reisen unternimmt, überhaupt zum ersten mal nach Deutschland gelangt. Sie führen ihn nach Budapest im Frühjahr, im Sommer nach Weimar, wo ein Arbeitsplan für seine Mitarbeit am Goethe-Archiv festgelegt wird. Ferner besucht er Berlin (dort trifft er mit Eduard von Hartmann zusammen), Stuttgart, München, Eisenach, und zu Weihnachten unternimmt er eine Reise nach Hermannstadt. In diesen Städten hält er auch Vorträge.

Außerdem macht er seine erste Bekanntschaft mit Nietzsches Schriften: 'Jenseits von Gut und Böse' war das erste Buch, das ich von ihm las. Ich war von dieser Betrachtungsart zugleich gefesselt und wieder zurückgestoßen. Ich konnte schwer mit Nietzsche zurechtkommen. Ich liebte seinen Stil, ich liebte seine Kühnheit; ich liebte aber durchaus die Art nicht, wie Nietzsche über die tiefsten Probleme sprach, ohne im geistigen Erleben bewußt in sie unterzutauchen.

Gegen Ende des Jahres tritt Steiner in Kontakt mit Wiener Theosophen. Obwohl ihm die in diesem Kreis verbrachten Stunden durchaus wertvoll sind, ist er den Inhalten der dort gepflogenen Theosophie, die er als eine die geistige Entwicklung negativ beeinträchtigende Schwachgeistigkeit charakterisiert, wenig gewogen. Und so sagt er denn bald darauf der Theosophie und Mystik für ein Jahrzehnt Lebewohl, um sich weiterhin seiner Freiheitsphilosophie zu widmen. Später (1891) erwähnt er das mystische Element, in dem ich eine Zeitlang in Wien fast besorgniserregend geschwommen habe.

In dieser Zeit nehmen die schon seit längerem in seiner Seele immer wieder auftauchenden Fragen über das Rätsel der wiederholten Erdenleben konkrete Gestalt an. Ich hatte gerungen mit dem Rätsel der wiederholten Erdenleben des Menschen. Manche Anschauung in dieser Richtung war mir aufgegangen, wenn ich Menschen nahegetreten war, die in dem Habitus ihres Lebens, in dem Gepräge ihrer Persönlichkeit unschwer die Spuren eines Wesensinhaltes offenbaren, den man nicht in dem suchen darf, was sie durch die Geburt ererbt und seit dieser erfahren haben.

1890

März: Durch seine Bekanntschaft mit der Malerin und Schriftstellerin Rosa Mayreder findet Steiner eine Person, mit der er sich auf Basis innig-freundschaflicher Beziehung über seine freiheits-philosophischen Gedanken austauschen kann. Sie teilt dadurch seine Einsamkeit ein wenig, in die er aufgrund seiner vom Üblichen abweichenden Betrachtungen (Ich fand damals niemanden, zu dem ich von diesen Anschauungen hätte sprechen können.[schon um 1882]) geraten ist. Darüber hinaus stellt Steiners Begegnung mit Goethes Werken, in denen er seine eigenen Gedanken wiederfindet, immer wieder eine Erlösung von seiner Einsamkeit dar.

Im Sommer beginnt Steiner mit seiner Dissertation, die später, zum Teil erweitert, unter dem Titel Wahrheit und Wissenschaft veröffentlicht wird.

September: Steiner übersiedelt nach Weimar, seinem ständigen Wohnsitz bis 1897, um dort mit der Arbeit im Goethe-Schiller-Archiv zu beginnen.


Die Weimarer Zeit (1890-1897)

1890

September: Ich bin hier gut empfangen worden.

30. September: Steiner beginnt seine Arbeit im Archiv.

1891

Rudolf Steiner 1891
Rudolf Steiner im Alter von 30 Jahren

Erkennt er anfangs die Reize seiner Arbeit, weil er stets Neues, Wichtiges und Unbekanntes entdeckt, heißt es schon im April: Allein das archivarische Arbeiten, das den Geist dumpf macht, erzeugt bei mir eine geistige Unbehaglichkeit, die mich fast jeder Schreiblust beraubt. Er betrachtet seine Goethe-Arbeit als eine Haut, eine unorganisch gewordene Schale, die er endlich einmal ablegen will. Sonst ist mein ganzes Dasein Lüge und Unsinn: mein Wirken nicht meines, sondern das einer elenden Marionette.

Seit Oktober arbeitet Steiner an der Philosophie der Freiheit, seinem philosophischen Hauptwerk.

26. Oktober: Datum der offiziellen Promotion zum Doktor der Philosophie. Seine Dissertation, später in erweiterter Form veröffentlicht unter dem Titel Wahrheit und Wissenschaft – von Steiner bezeichnet als ein Vorspiel einer 'Philosophie der Freiheit' – hat als Thema: Die Grundfrage der Erkenntnistheorie mit besonderer Rücksicht auf Fichtes Wissenschaftslehre.

November: Steiner studiert die Philosophie des Mittelalters, das Kapitel, in dem ich mein Wissen doch immer als lückenhaft bekannt habe. Wenn ich da ganz heimisch bin, dann schließen sich mir die großen Massen des Wissens, das Altertum und die Neuzeit, in denen ich mich ganz fest glaube, in eins zusammen, und dann erst darf ich sagen, daß ich den Boden unter meinen Füßen ganz sicher fühle.

Dezember: In einem Brief an Pauline Specht (Wien) charakterisiert Steiner seine aus den Verhältnissen fließende Grundstimmung als so mächtig, daß sie ihm fortwährend das Gefühl des Ekels einflößen. Dazu mögen unter anderem seine Arbeitsverhältnisse – das Archiv war beengt in wenigen Räumen des Weimarer Schlosses, sein Vorgesetzter einer der Kleinlichsten der Kleinlichen … Eine echt philiströse Schulmeisternatur ohne all größeren Gesichtspunkte – sowie seine unwohnliche Zweizimmerwohnung und der Umstand, daß ich niemanden habe, demgegenüber ich mich aussprechen könnte, der mir auch nur im geringsten Verständnis entgegen brächte, beigetragen haben.

1892

Januar: Für heute will ich Ihnen nur noch sagen, daß mein Buch [Die Philosophie der Freiheit] gut vorwärtsrückt, namentlich stehen Disposition und Stoffverteilung fest. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit im Archiv geht Steiner also noch anderen (schriftstellerischen) Arbeiten nach. So schreibt er oft Aufsätze und Rezensionen. In ihnen spricht er sich nicht selten gegen bloße, jede Erkenntnisgrundlage entbehrende Moralpredigten aus, wobei er, bei aller entstehenden Gegnerschaft, Unterstützung von Ernst Haeckel erhält. Seine moralischen Ansichten (ethischer Individualismus) seien durch folgendes Zitat charakterisiert: Ein Massenrezept aus dem Dunstkreis der großen moralischen Apotheke aber muß gerade von den Bereitern einer besseren Zukunft energisch zurückgewiesen werden.

Zudem verpflichtet er sich, dem Verlag Cotta gegenüber die Herausgabe der Werke Schopenhauers und Jean Pauls zu besorgen.

Gegen Mitte des Jahres bezieht er eine Wohnung bei Frau Anna Eunike, mit der ich bald innig befreundet wurde.

Dezember: Gegenüber Haeckel erklärt Steiner, was auch noch für sein späteres Wirken Geltung hat: Ich kämpfe, seitdem ich schriftstellerisch tätig bin, gegen allen Dualismus und sehe es als Aufgabe der Philosophie an, durch eine streng positivistische Analyse unseres Erkenntnisvermögens den Monismus wissenschaftlich zu rechtfertigen, also den Nachweis zu führen, daß die in der Naturwissenschaft gewonnenen Ergebnisse wirkliche Wahrheiten sind.

1893

Während sich Steiner mit wachsendem Einsatz über das Jahr hin um eine Professur, Lehrstuhl Philosophie, an der Wiener Technischen Hochschule bemüht, werden alle Arbeiten und Tätigkeiten des vergangenen Jahres fortgesetzt. Ferner erfreut sich Steiner als Vortragender, auch in vielen anderen Städten, einer wachsenden Beliebtheit.

Am 15. Juni sind Reichstagswahlen, deren Ergebnis eine wachsende antisemitische Stimmung in der Bevölkerung widerspiegelt. Steiner kommentiert: Durch die letzte Wahl hat sich eine Zunahme an Roheit und Unverstand in den Massen gezeigt, die ich wahrhaft erschreckend finde.

Mit Fertigstellung und Erscheinen seiner Philosophie der Freiheit im November bittet Steiner zugleich viele Persönlichkeiten aus Freundes- und Fachkreisen um ihre Ansicht bzw. Rezension.

Dezember: Ich bin nun über drei Jahre in Weimar, und in drei Sommern wurde mir so übel mitgespielt, daß ich auch nicht vierzehn Tage finden konnte, in denen ich, arbeitsfrei, Erholung gehabt hätte.

1894

Januar: Pauline Specht in einem Brief an Steiner: Ich habe Ihr mir ganz vortrefflich erscheinendes Buch mit der größten Befriedigung, gegen sein Ende hin mit wirklicher Begeisterung gelesen. Meine Bedürfnisse nach Freiheit sind dieselben geblieben, und nun können Sie sich denken, was Ihr Buch mir bedeutete. Dieses mit so vieler Klarheit, unbedingter Folgerichtigkeit, in einfacher Form uns zu dem ersehnten Ziele führende Buch ist für mich ein Geschenk von so großem Wert, daß ich den Dank dafür schwer in Worte kleiden kann.

April: In "Die Gegenwart – Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben" erscheint eine ausführliche, höchst kritische, insgesamt auf der Linie Eduard von Hartmanns liegende Kritik der Philosophie der Freiheit. Steiner hat ja ohnehin zuvor betont, mit seinen freiheitsphilosophischen Gedanken im krassen Widerspruch zur Philosophie von Hartmanns zu stehen. Dementsprechend ist denn auch eine eigene Rezension der Philosophie der Freiheit von Hartmanns ausgefallen.

Um Mai herum tritt Steiner in Kontakt mit Elisabeth Förster-Nietzsche, der Schwester Friederich Nietzsches, besucht sie in Naumburg und wird im Nietzsche-Archiv empfangen. Zwar wird Steiner als der prädestinierte Nietzsche-Herausgeber bezeichnet, doch meint man, er sei ein zu selbständiger Mensch, um mit dem schon von früher hier funktionierenden Herausgeber (Fritz Koegel) zusammenarbeiten zu können.

November: In einem Brief an Rosa Mayreder (Wien) über die Philosophie der Freiheit äußert Steiner den Schmerz, daß Nietzsche das Buch nicht mehr hat lesen können: Er hätte es genommen als das, was es ist: in jeder Zeile als persönliches Erlebnis. … Ich lehre nicht, ich erzähle, was ich innerlich durchlebt habe. Ich erzähle es so, wie ich es gelebt habe. Es ist alles in meinem Buch persönlich gemeint. … Zunächst wollte ich die Biographie einer sich zur Freiheit durchringenden Seele zeigen.

Dezember: … daß ich mich seit der 'Freiheitsphilosophie' und seit meinem vorjährigen Wintervortrag noch mehr als früher kaltgestellt fühle.

1895

Dieses Jahr steht ganz im Zeichen Nietzsches: Zahlreiche Besuche im Archiv, Unterredungen mit Elisabeth Förster-Nietzsche und nicht zuletzt seine Arbeit am Buch Friederich Nietzsche – Ein Kämpfer gegen seine Zeit kennzeichnen den Eindruck, den Nietzsches Schriften auf Steiner machen. Ich habe meine eigenen Empfindungen in jedem Satze [des Antichrist] wiedergefunden.

Seine Bindung an die Arbeit an der Weimarer Goethe-Ausgabe bedingt den Aufschub eines längeren Aufenthalts im Nietzsche-Archiv, um dort auf Bitten Nietzsches Schwester die Bibliothek zu ordnen, ins nächste Jahr.

Steiners Absichten, seine Berufung an einen Lehrstuhl für Philosophie durchzusetzen, erweisen sich als fast aussichtslos, da durchkreuzt von übelwollenden Persönlichkeiten: Nun aber steht dem entgegen, daß ich hier einen Mann zum Vorstand habe … der seit Jahren bemüht ist, mich als Null erscheinen zu lassen. … Jetzt, wo die Erbitterung seiner Beamten einen Kulminationspunkt erreicht hat, sagen mir diese, was dieser Mann hinter meinem Rücken gegen mich sagt. Ich weiß jetzt, daß ich in dem Augenblicke, da ich hierherging, verraten und verkauft war. Ich muß die Weimarer Jahre einfach für verloren geben. Nur wer die Dinge in der Nähe gesehen hat, weiß, welche ekelerregende Atmosphäre ein kleiner Fürstenhof um sich verbreitet.

1896

Rudolf Steiner 1896
Rudolf Steiner 1896

Mein Beobachtungsvermögen für Dinge, Wesen und Vorgänge der physischen Welt gestaltete sich nach der Richtung der Genauigkeit und Eindringlichkeit um. Das war sowohl im wissenschaftlichen wie im äußeren Leben der Fall. Während es für mich vorher so war, daß große wissenschaftliche Zusammenhänge, die auf geistgemäße Art zu erfassen sind, ohne alle Mühe mein seelisches Eigentum wurden und das sinnliche Wahrnehmen und namentlich dessen erinnerungsmäßiges Behalten mir die größten Anstrengungen machte, wurde jetzt alles anders. Eine vorher nicht gekannte Aufmerksamkeit für das Sinnlich-Wahrnehmbare erwachte in mir.

22. Januar: Steiner sieht zum ersten und einzigen Mal den kranken Friederich Nietzsche.

Die Verhältnisse um das Nietzsche-Archiv eskalieren. Elisabeth Förster-Nietzsche möchte Steiner als Herausgeber, ist jedoch vertraglich an Fritz Koegel gebunden. Intrigen gegen Koegel, dessen Leistungen Steiner schätzt, und Lügen seitens Frau Förster-Nietzsche werden schließlich geklärt in einer gemeinsamen Aussprache mit dem Resultat: Die Szene im Archiv endete mit einer völligen Entlarvung Frau Försters. In bündigster Form und nach langem Drehen und Winden mußte sie eingestehen, Steiner in eine kompromittierende Lage versetzt zu haben. (Aus einem Brief Koegels an den Verleger Naumann)

Sommer: Steiner stellt den letzten Band der Ausgabe von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften für die Deutsche National-Literatur fertig und beginnt mit der Arbeit an dem Buche Goethes Weltanschauung.

1897

Eine Reihe von Arbeiten der vergangenen Jahre werden in den ersten Monaten abgeschlossen. Ferner wird im April das Manuskript des Buches Goethes Weltanschauung fertiggestellt und zum Druck gegeben. Ende April reist Steiner nach Wien, um dort Mitarbeiter für das Magazin für Literatur, dessen Herausgabe und Redaktion Steiner im März übernommen hat, zu gewinnen. Über dreieinhalb Jahre wird er wöchentlich eine Ausgabe, in der alle bedeutenden Erscheinungen auf dem Gebiete der Literatur, Kunst, Wissenschaft und des sozialen Lebens … ihre Beleuchtung finden, in Berlin herausgeben.

Zwischendurch reist er nach Berlin, Dresden und Leipzig in Angelegenheiten sowohl der Nietzsche-Ausgabe als auch des Magazins für Literatur.

Zurück in Weimar, wird Steiner wieder in den Streit um das Nietzsche-Archiv hereingezogen. Er macht deutlich, unter den Bedingungen, wie Frau Förster-Nietzsche sie sich vorstellt, nicht für eine Mitarbeit an der Herausgabe Nietzsches Werke bereitzustehen.

Berlin

Juli: Steiner zieht nach Berlin um und beginnt seine Tätigkeit am Magazin. Es wird sein Organ, sich mit einer Vielzahl von öffentlichen und geistigen Themen auseinanderzusetzen.

Oktober: Starkes Engagement Steiners in der Freien Literarischen Gesellschaft, in deren Vorstand Steiner bis 1900 tätig wird. Durch seine zahlreichen Theaterbesuche und Kritiken steht Steiner mittendrin im künstlerischen Leben.

1898

Mit Jahresanfang startet Steiner ein zweites publizistisches Unternehmen, die Dramaturgischen Blätter, die als Organ des Deutschen Bühnenvereins als Beiblatt zum Magazin für Literatur erscheinen, denn die dramatische Kunst betrachtet er als ein wichtiges Glied in der sozialen Ordnung. Ausbleibender Erfolg veranlaßt ihn jedoch schon Ende 1899 zur Einstellung des Erscheinens der Dramaturgischen Blätter.

Februar: Steiner lehnt Schillers Idee, die Kunst verfolge moralische Ziele, ab.

Schon 1897 bezieht Steiner zur auch in Deutschland beachteten sog. Dreyfus-Affäre [Skandalaffäre, ausgelöst durch die Verurteilung (1894) des unschuldigen jüdischen Hauptmanns Dreyfus (1906 rehabilitiert) wegen Landesverrats] Stellung: Ich habe Kapitän Dreyfus immer für unschuldig gehalten. Jetzt tritt er mit aller Energie für die unter dem Namen J´accuse bekannt gewordene und für Dreyfus' Unschuld gehaltene Rede Emile Zolas ein, was ihm aufgrund seiner von der Meinung des Lesekreises des Magazins für Literatur abweichenden Position einigen Ärger einträgt. So schreibt ihm sein früherer Verehrer, der Germanistikprofessor Max Koch, eine Karte des ungefähren Inhalts: Hiermit bestelle ich das Magazin für Literatur ab, da ich ein Organ, das für den sein Vaterland verratenden Judensöhnling Emile Zola eintritt, in meiner Bibliothek nicht dulden mag.

3.–4. Juni: Kurze Reise nach Wien. Elisabeth Förster-Nietzsche bittet Steiner nochmals um Mitarbeit als Herausgeber.

Ansonsten ist der Rest des Jahres durch Steiners publizistische Tätigkeit charakterisiert. In Rezensionen und Kritiken zu politischen und philosophischen Schriften vertritt er die klare Linie seines bereits in der Philosophie der Freiheit beschriebenen ethischen Individualismus'. Im Sinne dieser Schrift ist auch folgendes Bekenntnis Steiners zu verstehen: Wenn ich aber in dem Sinne, in dem solche Dinge entschieden werden können, sagen sollte, ob das Wort 'individualistischer Anarchist' auf mich anwendbar ist, so müßte ich mit einem bedingungslosen 'Ja' antworten.

November: Steiner über seine Kritikerkollegen: … denn ich habe alle Berliner Zeitungen durchgenommen und einem nach dem anderen der Berliner Theaterkritiker über ihren Verstand das Nötige gesagt.

1899

In diesem Jahr verlagert Steiner seine Tätigkeit auf neue Arbeitsfelder. Seit Jahresbeginn ist er als Dozent an der Arbeiterbildungsschule, einer Gründung Wilhelm Liebknechts, tätig, wo er, anfangs nur Geschichte lehrend, später auch Kurse in Redeübungen und schriftlichen Ausdruck hält. Im Umgang mit diesem ihm neuen Milieu einer sozialdemokratisch orientierten, im industriellen Prozeß stehenden Arbeiterschaft muß sich Steiner um den Verhältnissen entsprechenden Ausdrucks- und Darstellungsformen bemühen. Dies gelingt ihm in einem Maße, daß nach kurzer Zeit seine Kurse die besuchtesten sind. Ab Mitte des Jahres tritt Steiners deswegen im Magazin für Literatur als Autor immer weniger in Erscheinung.

Mai: Ernst Haeckel und Rudolf Steiner nehmen wieder Kontakt auf. In der Folge entsteht eine Aufsatzreihe über diesen Wissenschaftler. Wir müssen den Mut haben, kühn in das Reich der Ideen einzudringen, auch auf die Gefahr des Irrtums hin. Wer zu feig ist zu irren, der kann kein Kämpfer für die Wahrheit sein.

26. August: Anläßlich Goethes bevorstehenden 150. Geburtstags erscheint ein Aufsatz über Goethes Geheime Offenbarung mit einer Deutung von Goethes Märchen. In seiner Autobiographie heißt es dazu: Der Wille, das Esoterische, das in mir lebte, zur öffentlichen Darstellung zu bringen, drängte mich dazu … einen Aufsatz über Goethes Märchen von der 'grünen Schlange' und der schönen Lilie … zu schreiben.

31. Oktober: Heirat Rudolf Steiners mit Anna Eunike.

November: In einem Brief an seinen Freund Ludwig Jacobowski: Ich arbeite mich halbtot.

1900

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