Anthroposophie und Naturwissenschaften

In dieser Sparte stellen wir interessante Zusammenhänge zwischen Anthroposophie und Naturwissenschaften zusammen. Die Verbindungen dieser beiden Anschauungsweisen sollen durchaus anzeigen, daß beiden dieselbe Realität zu Grunde liegt.

Der eine oder andere wird nun sicherlich einwenden, daß dies nicht nur undenkbar, sondern auch im höchsten Masse "unwissenschaftlich" sei, da die Anthroposophie und ihre Geisteswissenschaft im allgemeinen völlig andere Bereiche umfasse und mit ihrer Methodik nicht geeignet sei, um auf dem Gebiet der Naturwissenschaften zu verwertbaren Aussagen zu kommen. Daß dem nicht so ist, sondern im Gegenteil, daß aus der Geisteswissenschaft und im speziellen aus der Anthroposophie Impulse kommen, die für die naturwissenschaftliche Entwicklung der Gegenwart immens fruchtbar sein können, wollen wir hier darlegen.

Unser Ziel ist es, durch eindeutige Zitate aus Büchern und Vorträgen Rudolf Steiners den Versuch eines Beweises (denn ein echter Beweis kann prinzipiell nicht gelingen, da man immer zweifeln kann) zu erbringen, daß Steiner tatsächlich eine Art übersinnliche Fähigkeit besessen haben muß, die es ihm ermöglichte, tiefe Zusammenhänge zwischen der Natur und den in ihr enthaltenen Lebensformen zu erkennen. Wie ein übersinnlicher Empirismus auch vor der derzeit praktizierten Wissenschaft Bestand haben kann, darauf soll später eingegangen werden. Zunächst soll jedoch an den folgenden Textauszügen Steiners gezeigt werden, daß er sich teilweise zu Problemen geäußert hat, die zu seiner Zeit noch völlig unbekannt waren und die in der gängigen Fachliteratur seiner Zeit keine Erwähnung finden.

Themenübersicht


Rinderwahnsinn

Das bisher eindrucksvollste und leider auch tragischste Beispiel haben wir in einem Vortrag gefunden, den Rudolf Steiner im Januar 1923 vor den Arbeitern des Goetheanum-Baus gehalten hat. Es handelt sich dabei um Aussagen Rudolf Steiners über die Auswirkungen von Fleischnahrung auf Pflanzenfresser. Aus den Ausführungen Steiners geht hervor, daß es sich bei dem nun folgenden Zitat um die Beschreibung einer Krankheit handelt, die erst vor etwa 14 Jahren zum ersten Mal in Großbritannien entdeckt wurde und die heute unter dem Namen BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie) bekannt ist:

"… Wenn die Kuh oder der Ochse diese Pflanze frißt, dann wird sie in ihm zu Fleisch. Das heißt, er hat die Kräfte, durch die er aus dieser Pflanze Fleisch machen kann, in sich.

Nun denken Sie sich, diesem Ochsen fiele es auf einmal ein, zu sagen: Das ist mir zu langweilig, daß ich da herumgehen und mir erst diese Pflanzen abbeißen soll. Das kann für mich ein anderes Vieh machen. Ich fresse gleich dieses Vieh! Nun schön, der Ochse würde anfangen Fleisch zu fressen. Aber er kann doch das Fleisch selber erzeugen! Er hat die Kräfte dazu in sich. Was geschieht also, wenn er statt Pflanzen Fleisch direkt frißt? Er läßt die ganzen Kräfte ungenützt, die in ihm Fleisch erzeugen können! Wenn Sie irgendwo eine Fabrik sich denken, durch die irgend etwas erzeugt werden soll, und Sie erzeugen nichts, aber bringen die ganze Fabrik in Tätigkeit – denken Sie sich einmal, was da für Kraft verlorengeht! Es geht ja ungeheure Kraft verloren. Aber, meine Herren, die Kraft, die im tierischen Körper verlorengeht, die kann ja nicht einfach verlorengehen. Der Ochse ist endlich ganz angestopft von dieser Kraft; die tut etwas anderes in ihm, als aus Pflanzenstoffen Fleischstoffe zu machen. Diese Kraft, die bleibt bei ihm, die ist ja da. Die tut etwas anderes in ihm. Und das, was sie tut, das erzeugt in ihm allerlei Unrat. Statt daß Fleisch erzeugt wird, werden schädliche Stoffe erzeugt. Der Ochse würde also, wenn er anfangen würde, plötzlich ein Fleischfresser zu werden, sich mit allen möglichen schädlichen Stoffen ausfüllen.

Namentlich mit Harnsäure und mit Harnsäuresalzen würde er sich ausfüllen. Nun haben solche Harnsäuresalze nämlich auch ihre besonderen Gewohnheiten. Die besonderen Gewohnheiten der Harnsäuresalze sind, daß sie eine Schwäche haben gerade für das Nervensystem und für das Gehirn. Und die Folge davon würde sein, wenn der Ochse direkt Fleisch fressen würde, daß sich in ihm riesige Mengen von Harnsäuresalzen absondern würden; die würden nach dem Gehirn gehen und der Ochse würde verrückt werden. Wenn wir das Experiment machen könnten, eine Ochsenherde plötzlich mit Tauben zu füttern, so würden wir eine ganz verrückte Ochsenherde kriegen. Das ist so der Fall. Trotzdem die Tauben so sanft sind, würden die Ochsen verrückt werden." (aus "Über Gesundheit und Krankheit", Seite 258 oben)

Fakt ist, daß die unter dem Namen BSE geführte Krankheit in der Zeit um 1923 völlig unbekannt war, sie wurde erst 1986 zum ersten Mal dokumentiert. Steiner verdeutlicht hier und auch zu anderen Gelegenheiten, daß ein Krankheitsbild zwar von Viren oder Bakterien begleitet sein kann, daß diese aber nicht zwangsläufig als Ursache der Krankheit anzusehen sind. So verträgt sich die hier dargestellte Erläuterung durchaus mit der aktuellen These, daß die Krankheit mit einem "Erreger" der Schafkrankheit Scrapie in Zusammenhang steht, welcher sich in dem Tiermehl als auch in dem kranken Tier finden läßt. Nur wird darin nicht die Ursache der Krankheit gesehen, sondern das Auftreten dieser "Erreger" als eine Begleiterscheinung der Krankheit betrachtet. Wenn man einen Vergleich haben will, wie dies gemeint ist, so kann man sich vorstellen, daß zum Beispiel Frösche, die bei Regen gerne aus ihren Unterschlüpfen hervorkommen, nicht etwa als Verursacher des Regens gelten, sondern nur eine Begleiterscheinung sind. Sie fühlen sich in der nassen Atmosphäre wohl, so wie sich die angeblichen "Erreger" dieser Krankheit in einem Organismus wohl fühlen, der sich durch diese Anhäufen der nicht genutzten Kräfte für die Erreger "geeignet" gemacht hat.

 

Wird nach und nach ergänzt...

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